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Banksy ist das Pseudonym eines britischen Künstlers. In seiner Kunstwerke kombiniert er Graffiti mit einer für ihn charakteristischen Schablonentechnik. Seine Kunstwerke befinden sich in verschiedenen europäischen Städten, aber auch außerhalb Europas wie in Palästina und den USA. Seine Kunstwerke zeichnen sich durch eingängige und humorvolle Bilder in Kombination mit Slogans aus. Die Botschaft ist meist pazifistisch, antikapitalistisch, gegen das Establishment und für Freiheit. Außerdem fertigt er regelmäßig Skulpturen wie Paint Pot Angel (2009). Das Gerücht, dass Robert Del Naja, Mitbegründer der Popformation Massive Attack, der Künstler sei, kursiert seit einigen Jahren.

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Whatshisname ist vielleicht der ironischste Name für einen Künstler. Der in Polen geborene Sebastian Burdon begann schon in jungen Jahren, seine erste digitale Kunst zu schaffen. Nach seinem Umzug nach London im Jahr 2006 arbeitete Sebastian mit mehreren britischen Künstlern als Assistent, unterrichtete und verfeinerte sein Handwerk, bevor er eine Solokarriere als professioneller Künstler begann. Seine Kunstwerke waren in New York, Los Angeles und Hongkong zu sehen. Seine oft provokative, aber überraschende Stil bringen ihm viel Lob ein, aber manchmal auch Hohn, wie etwa bei Humpek Balloon Dog (2018). Seine Skulptur Riot of Liberty (2020) ist von den Black Lives Matter Protesten in den USA inspiriert.

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Niclas Castello ist ein deutscher Künstler, dessen Gemälde und Skulpturen sowohl Einflüsse der Pop Art als auch des Neo-Expressionismus widerspiegeln. Seine Serie The Kiss, die kommerzielle Bilder und Luxusmarken beinhaltet, ist eine Anspielung auf Jeff Koons, während seine Luxus Feuerlöscher (2014) an Takashi Murakamis Faszination für die Popkultur erinnern. Castello engagierte sich Ende der 1990er Jahre in der Street-Art-Bewegung in Deutschland und zog 2001 nach Paris, wo er Malerei studierte. Er kehrte kurz nach Deutschland zurück, um eine Kunstschule zu besuchen, bevor er nach New York zog. Seine heutige Arbeit erinnern stark an das Werk von Jean-Michel Basquiat.

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Urs Fischer ist ein in der Schweiz geborener Künstler, der in New York lebt. Fischer arbeitet in den Bereichen Skulptur, Fotografie und Malerei. Sein subversiver Zugang zur Kunst wird oft als von Anti-Kunst-Bewegungen wie Neo-Dada beeinflusst angesehen. Seit Fischer Mitte der 1990er Jahre in Europa seine Arbeiten ausstellt, hat er eine enorme Anzahl von Objekten, Zeichnungen, Collagen und raumgreifenden Installationen geschaffen. Fischer wurde vom Vault als einer der wichtigsten heute lebenden zeitgenössischen Künstler beschrieben. Sein Werk Der Kuss ist eine Kopie der berühmten Skulptur von Auguste Rodin. Während einer Ausstellung im Jahr 2017, konnten Besucher das Kunstwerk nach eigenem Ermessen ändern.

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Damien Hirst ist ein britischer Künstler. Er wurde am Goldsmiths College in London ausgebildet. Hirsts bekannteste Kunstwerke sind die in Formaldehyd konservierte Tiere in einem Aquarium. Seine Arbeit „For the Love of God“ aus dem Jahr 2007 – ist ein Abguss eines mit Diamanten besetzten Totenschädels – hat viel Aufsehen erregt, vor allem darüber, ob es sich um Kunst handelt. Magnificent Head (Crown Skull) (2009) ist eine Variation auf dieses Thema. Dasty (Domestos) von 2014 besteht aus Flaschen mit Reinigungsmitteln. Laut dem Künstler geben uns die Flaschen (falsche) Hoffnung, dass wir die schlechten Dinge in der Welt verschwinden lassen können. Hirst ist heute einer der teuersten lebenden Künstler.

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Ottmar Hörl ist ein deutscher Konzeptkünstler, der vor allem für seine großformatigen Installationen bekannt ist. Er war fast zwanzig Jahre lang Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. 1994 stellte er 1000 Gartenzwerge Sponti in Seligenstadt auf . Im Laufe der Zeit verschwanden die Zwerge aus dem Stadtbild – die Leute nahmen einen Gartenzwerg mit nach Hause oder fanden den Gartenzwerg so banal, dass sie ihn entfernten, was ein wesentlicher Bestandteil des Kunstprojekts war. 2006 produziert er den aktuellen Sponti-Gnom, der in kurzer Zeit Kultstatus erlangte. Hörls Sponti-Gnom geht auf die sogenannte Sponti-Szene der 1970er und 1980er Jahre in Deutschland zurück, eine Bewegung nonkonformistischer linker Aktivisten.

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Brian Donnelly, besser bekannt als KAWS, ist ein amerikanischer Künstler und Designer. Seine Arbeit umfasst die wiederholte Verwendung einer Reihe von figurativen Charakteren und Motiven, von denen einige bis in seine frühe Karriere in den 1990er Jahren zurückgreifen. Zunächst malte er sie in 2D, später wurden sie in 3D realisiert. Einige seiner Charaktere sind seine eigenen Kreationen, während andere bearbeitete (Comic-)Icons sind. Ab 2002 hat er sich mit dem Spielzeughersteller MediCom zusammengetan, um einige der am häufigsten gesammelten Versionen die Bearbricks herzustellen. Bearbrick und Brian zeigen die charakteristischen „X“ anstelle von Augen. Von der „echten“ Kunstwelt wird er nicht ernst genommen.

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Joseph Klibansky ist ein niederländischer bildender Künstler. 2016 eröffnete er eine Galerie in einer der teuersten straßen von Amsterdam und 2017 fand seine erste Ausstellung im Museum de Fundatie in Zwolle (NL) statt. Inspiriert von Technologie, Mode, Design, Architektur, Reisen und Musik prägen seine Kunstwerke eine Welt, die zwischen Utopie und Gespenst balancieren. Damien Hirst und Jeff Koons sind seine spirituelle Meister. Er versteht sich als Marke und setzt sich für die Verschmelzung von Kunst und Kommerz ein. Diese Ansicht hat in der niederländischen Kunstwelt viel Kritik hervorgerufen. Unter anderem mit großen Astronauten, die er seit 2014 fertigt, macht er sich international zunehmend einen Namen.

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Jeff Koons ist ein amerikanischer bildender Künstler, dessen Werk von den Themen Banalität und Verführung dominiert wird. Nach einer Ausbildung am Maryland College of Art und am Art Institute of Chicago zog Koons 1976 nach New York, wo er mit Readymades, zu denen auch Staubsauger gehörten, auffiel. 1992 überraschte er am Rande der Documenta IX in Kassel mit dem Werk „Puppy“, einem zwölf Meter hohen „Hündchen“ bestehend aus 17.000 Blumen. Das steigerte den Ruhm von Koons in Deutschland. Seine Arbeit Kiepenkerl (1987) ist eine Kopie des Kiepenkerl-Denkmals in Münster (aus rostfreiem Stahl, Skulpturengarten des Hirshhorn Museums in Washington, USA) und Balloon Dog ist eine Arbeit von 2008.

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Yue Minjun ist ein chinesischer Künstler, der in Peking lebt und arbeitet. Er ist vor allem für Gemälde bekannt, in denen er sich lachend porträtiert. Ein Bild des lächelnden Mannes sehen wir auch in seinen Skulpturen und Aquarellen wieder. Yue Minjuns Stil lässt sich auf die Arbeit von Geng Jianyi zurückführen, der Yue mit seinem eigenen lächelnden Gesicht inspirierte. Seit der Jahrhundertwende ist eine Generation erfolgreicher chinesischer Künstler aufgestanden wie Ding Yi, Liu Wei, Huang Yuxing, You Jin, Xu Zhen, Zhan Wang, Li Chen, Zhao Bandi, Ai Weiwei, Cao Fei, He Xiangyu, Chen Wenling, Ah Xian, Zhu Wei, Luo Brothers, Li Lihong, Li Hongbo, Diao Wei und natürlich Yue Minjun. Siehe auch Brian (KAWS x Yue Minjun).

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Thierry Guetta, besser bekannt unter seinem Spitznamen Mr. Brainwash ist eine in Frankreich geborene und in Los Angeles lebende Streetart-Künstler. Seine Kunstwerke wurden für seine selbstfinanzierte Debütausstellung Life is beautiful (2008) für fünfstellige Summen verkauft. Der Erfolg seiner Ausstellung war einer Kombination von einem gehypten Street-Art-Markt und den Empfehlungen von Künstlern wie Banksy und Shepard Fairey. Neben seiner Soloarbeit gestaltete er die Albumcovers von Madonna und Michael Jackson und arbeitete mit Mercedes-Benz, Coca Cola und Hublot zusammen. Er spendet auch Kunstwerke, um das LGBT-Zentrum in Los Angeles zu unterstützen, und arbeitet mit Product RED zusammen, um Menschen mit AIDS zu helfen.

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Takashi Murakami ist ein japanischer Künstler, der mit traditionellen Medien wie Malerei sowie mit neuen, digitalen und kommerziellen Medien arbeitet. Murakami ist Absolvent der Tokyo Academy of Fine Arts und hat buddhistische Malerei studiert. Er gilt als Begründer des japanischen Neopop. Diese Kunstrichtung hat ein fast obsessives Interesse an Anime, Manga und anderen Formen der Popkultur. Der Stil zeichnet sich durch große Farbflächen und Figuren aus, die von Anime und Manga inspiriert sind. Eine Lächelnde Blume ist in seinen Kunstobjekten üblich, so auch im Kunstobjekt Happy Man (2019). Murakami wird oft als einer der einflussreichsten zeitgenössischen Künstler bezeichnet.

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Richard Orlinski ist ein französischer Künstler, der in Paris lebt und arbeitet. Nach seinem Wirtschaftsstudium arbeitete er viele Jahre für das MBA-Institut in Paris. Erst 2004 machte er sein Hobby zum Beruf. Schon bald interessierten sich Galerien für seine Arbeit. Sein Stern stieg schnell, als private Sammler wie Sharon Stone und Pharrell Williams seine Kunstwerke kauften. Das erfolgreiche Werk King Kong entstand 2012. Er verkauft in Galerien in Aspen (USA), London, Paris, Courchevel und Saint Tropez. Und obwohl Orlinski seit Jahren kommerziellen Erfolg hat - er selbst sagt, er wäre der meistverkaufte (lebende) französische Künstler, ist er in den Ausstellungen und Sammlungen der einflussreichsten Museen nicht sehr präsent.

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Gerhard Richter ist ein deutscher Maler, Bildhauer und Fotograf. Er studierte an der Kunstakademie Dresden. Anfang der 1960er Jahre floh Richter aus der DDR nach Westdeutschland, und setzte seine künstlerische Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf fort. 1964 hatte Richter seine erste Einzelausstellung und genießt seitdem in der zeitgenössischen Kunst wachsendes Ansehen. 2002 veranstaltete das Museum of Modern Art (MoMA) in New York anlässlich seines 70. Geburtstags, eine große Retrospektive. Dies war die größte Ausstellung im MoMA, die jemals einem lebenden Künstler gewidmet war. Sein Werk Kugel III stammt aus dem Jahr 1992. Richter gab im September 2020 bekannt, den Pinsel aus der Hand zu legen.

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Scholz & Friends ist eine Werbeagentur in Deutschland. 2007 machten sie eine Werbekampagne für der Deutsche Olympische Sportbund mit dem Slogan "Wer sich nicht bewegt, wird dick!" Auf zwei Bildern sahen wir einen fettleibigen Präsidenten Abraham Lincoln (Lincoln Memorial) und einen fettleibigen David (Michelangelo). Ist das Kunst? Im selben Jahr veranstaltete das Deutsches Historisches Museum in Berlin die Ausstellung 'Strategien der Werbekunst', wo dieselbe Frage gestellt wurde. Gute Werbung unterhält, bewegt und/oder verführt. Genau wie Kunst. Natürlich ist Werbung keine Kunst, aber sie scheuert (manchmal) an der Kunst. Nebenan eine aktuelle Werbekampagne von Scholz & Friends für McDonald's Deutschland.

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Sam Cox Doodle ist ein Künstler, der 'Doodles' macht, und jetzt denkst du vielleicht, was ist eine 'Doodle'? Doodles sind „einfache“ Zeichnungen. Er macht seine Zeichnungen ziemlich schnell und es sind einfache Figuren und Symbole, genau wie bei Keith Haring. In kurzer Zeit wurde er Multimillionär. Sam Cox erschuf sein Alter Ego Mr. Doodle schon als ehrgeiziger Kunststudent an der University of the West of England in Bristol. Eines Tages betrat er das Klassenzimmer, vollständig mit seinen handgekratzten Kritzeleien bekleidet, und jemand gab ihm den Spitznamen Mr. Gekritzel gab. Viele seiner Arbeiten sind in den Straßen Londons zu sehen. Er arbeitet unter anderem für Fendi, Samsung, Puma und MTV. PUMA x Mr. Doodle.

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Andy Warhol war ein amerikanischer Künstler und gilt als einer der wichtigsten Begründer der Pop Art. Warhol wurde in den 1960er Jahren für seine kontrastierenden Gemälde und Serigraphien von verpackten Produkten wie Campbell’s Soup, berühmt. Und für seine stilisierten Porträts von Prominenten wie Marilyn Monroe, Michael Jackson, Mao und Elvis Presley. 1975 veröffentlichte er sein Buch „The Philosophy of Andy Warhol“, in dem er seine nüchterne Sicht auf Kunst, Schönheit, Ruhm, Arbeit und Leben darlegte. Er schreibte: „Geld zu verdienen ist Kunst, Arbeit ist Kunst und gute Geschäfte zu machen ist die beste Kunst“. Er war der Erste, der sagte dass Kunst und Kommerz zusammenpasst.

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Alessio Hassan Alì (Hipo) wurde in Sizilien geboren und erhielt seine Ausbildung am Istituto Statale D'Arte. Nach seinem Masterstudium begann er sich hauptberuflich insbesondere der Graffiti-Kunst zu widmen. Seine ersten Arbeiten sind in Catania (Sizilien) zu sehen, wo er geboren wurde und noch heute lebt. Er fertigt Arbeiten an Wänden, Leinwänden und allerlei Utensilien wie leere Aerosoldosen und Flaschen an. Sein Stil ist explosiv, humorvoll, prickelnd und farbenfroh. Ein wunderbares Beispiel ist Graffiti Bart (2022), eine Figur aus der Zeichentrickserie Die Simpsons. Seine Arbeiten sind bei Saatchi Art und ArtParma, der internationalen Messe für moderne und zeitgenössische Kunst, zu finden. Er bietet seine Kunst regelmäßig auf Catawiki an.

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Carolyn Kinder ist eine amerikanische Künstlerin, Designerin und Unternehmerin. 1974 gründete sie zusammen mit Virgil Harris Kinder-Harris, ein Studio für Produkt- und Innendesign, das 1992 von der amerikanischen Kaufhauskette JCPenney übernommen wurde. Mit ihrem Unternehmen Carolyn Kinder International konzentriert sie sich seit den 1990er Jahren auf das Design und die Produktion von Beleuchtung, Kunst und Möbeln. Die Frage ist, was ist der Unterschied zwischen Kunst und Design? Kunst ist ein kreatives Produkt, das das Auge oder den Gedanken erfreuen soll, während Design hauptsächlich auf das Auge abzielt und auch funktional sein sollte. Die Arbeit Silhouette (Rabbit) stammt aus dem Jahr 2016.

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Yayoi Kusama ist einjapanischer Künstler und einer der meist diskutierten Künstler dieses Jahrhunderts. Kusama ist auch als „Prinzessin der Tupfen“ bekannt. Ihre Gemälde, Skulpturen, Installationen und Performances haben eines gemeinsam: Sie sind mit Punkten übersät. Kusama leidet seit ihrer Kindheit an Psychosen. Um ihre Ängste zu überwinden, füllt sie die Zwischenräume mit Punkten, um die Grenzenlosigkeit einzufangen. In diesen „Infinity Mirror Rooms “ kann Sie der Realität für eine Weile entfliehen. So heißt Sie Yayoi Kusama in ihrem eigenen unendlichen Universum willkommen. Dank des Aufstiegs der sozialen Medien ist Sie, die Infinity Mirror Rooms und ihrer Pumpkins Berühmt geworden.

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Niki de Saint Phalle war ein französisch-amerikanischer Maler und Bildhauer. Sie arbeitete zunächst als Model, bevor sie Autodidaktin wurde. 1961 wurde sie zusammen mit Gérard Deschamps, César, Christo, Yves Klein und Jean Tinguely (den sie später auch heiratete) Mitglied der Gruppe der Neuen Realisten. Mitte der 1960er-Jahre präsentierte sie ihre Version der Urfrau Nana. Ihre Nana-Figuren, ausdrucksstarke, mannshohe Frauenskulpturen, in leuchtenden Farben auf Polyester bemalt, sind weltberühmt und haben in der modernen Kunstwelt für Aufsehen gesorgt. Wichtige (spätere) Werke sind der Strawinsky-Brunnen in Paris (zusammen mit Jean Tinguely) und der Tarot-Garten (Giardino dei Tarocchi) in Capalbio in der Toskana

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Marcel Wanders ist ein niederländischer Industriedesigner. Er ist Mitbegründer des Designlabels Moooi und Wanders hat auch ein eigenes Designstudio, in dem er für verschiedene internationale Möbelmarken arbeitet. 2006 wurde er von Elle Decoration zum Internationalen Designer des Jahres gewählt. Einzelausstellungen fanden unter anderem im Philadelphia Museum of Art und im Stedelijk Museum Amsterdam statt. 2018 war es eine große Party für Micky Maus, denn die berühmteste Maus der Welt wurde 90 Jahre alt. Sein Kinodebüt gab Micky erstmals 1928 in „Steamboat Willy“, dem allerersten Zeichentrickfilm mit Ton. Zu Ehren dieser glücklichen Tatsache entwarf Wanders eine Reihe von Kunstversionen von Mickey Mouse.

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Rosemarie Trockel ist eine deutsche bildende Künstlerin und war bis 2016 Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf. Sie lebt und arbeitet in Köln. Sie ist eine wichtige Vertreterin der Konzeptkunst und als Malerin, Bildhauerin, Video-, Objekt- und Installationskünstlerin tätig. Ab ihrer ersten Einzelausstellung 1982 erregten ihre Arbeiten vor allem in den USA viel Aufmerksamkeit. Sie hatte in 1988 eine Ausstellung im Museum of Modern Art in New York, 1991 im Museum of Contemporary Art in Chicago und im Institute of Contemporary Art in Boston. 2015 gab sie bekannt, dass ihre Ausstellung im Kunsthaus Bregenz ihre letzte sein würde. Das Kunstobjekt Balaklava 2.0 ist eine Neuinterpretation ihrer Arbeit von 1986.

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Maurizio Cattelan ist ein italienischer Künstler, der vor allem für seine hyperrealistischen Skulpturen und Installationen bekannt ist. Seine satirische Herangehensweise an die Kunst hat dazu geführt, dass er oft als Komiker der Kunstwelt bezeichnet wird. Zu seinen berühmteren Werken gehören America, eine Toilette aus massivem Gold, La Nona Ora, eine Skulptur eines gefallenen Papstes, der von einem Meteoriten getroffen wurde, und Bananas Duct-taped. Im Jahr 2019 wurde dieses Werk sehr berühmt. Ein Besucher schnappte sich die Banane von der Wand, kaute sie und rief: „Schmeckt gut!“. Nachdem der Vorfall mit der Banane zu Weltnachrichten wurde, behauptete eine niederländischer Künstlerin, im Jahre 2013 auf dieselbe Idee gekommen zu sein.

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Xavier Veilhan ist ein französischer Künstler, der in Paris lebt und arbeitet. Nach seinem Abschluss an der Ecole nationale supérieure des arts Décoratifs in Paris setzte er seine Ausbildung in Berlin an der Hochschule der Künste fort. Sein Werk ist vielseitig und umfasst Skulptur, Installation, Malerei und Fotografie und ist in den wichtigsten Sammlungen weltweit zu finden. Er hat auch mehrere dauerhafte öffentliche Arbeiten an zahlreichen Orten in Frankreich sowie in New York, Shanghai und Osan geschaffen. Für Veilhan ist Kunst ein Werkzeug, durch das wir schauen müssen, um unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verstehen. Seine Arbeit Taureau d'Or (Stier) aus dem Jahr 2010 bietet eine modern Interpretation einer klassischen Skulptur.

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Santicri ist ein italienischer Künstler, der in Mailand lebt und arbeitet. Nach einer kurzen Karriere als Architekt versucht er sein Glück in der Kunst. Wir wissen nicht viel über den Künstler. Er versucht zu vermitteln, was seine Augen sehen, seine Art zu sehen, was ihn umgibt. Sein Ouvre ist (noch) begrenzt mit Hydranten, Legosteinen, Pinseln und pop-artartigen Figuren und Slogans. Bewegung und Texturen sind integrale Bestandteile seiner Kunst, ebenso wie eine gewisse Harmonie zwischen Poesie und Moderne. Er bietet seine Kunst unter anderem direkt auf Artalistic, Catawiki, Artsper, Artmajeur und Lot-Art an. Jemand, von dem wir in Zukunft viel erwarten. Sein Objekt Fucking all gibt vielleicht einen Einblick in seine Welt.

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Cracking Art ist seit mehr als dreißig Jahren ein Künstlerkollektiv aus Mailand, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Kunstgeschichte durch ein starkes soziales und ökologisches Engagement radikal zu verändern. Bekannt geworden sind sie durch urbane Installationen von Riesentieren aus recycelbarem und farbigem Plastik. Cracking Art besteht derzeit aus fünf Künstlern: Alex Angi, Renzo Nucara, Marco Veronese, William Sweetlove und Kicco. Das Erstaunen zu sehen, wie sich ein gewöhnliches Tier durch seine Größe, Farbe und Form in etwas Außergewöhnliches verwandelt, zieht die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich und lädt sie ein, das Stadtleben und die Städte auf andere Weise zu sehen. Kleine Hase ist ein Beispiel dafür.

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Hito Steyerl ist eine deutsche Videokünstlerin. In der jährlichen Power 100 von Art Review wird Steyerl als einer der einflussreichsten Künstler genannt. Ihr Kunstwerk Hell Yeah We Fuck Die aus dem Jahr 2017 bezieht sich auf die fünf am häufigsten verwendeten Wörter in englischen Songtiteln. Die Videos zeigen Bilder von Robotern, die auf ihr Gleichgewicht und ihre Ausdauer getestet werden. Die Videos konfrontieren uns mit unserer Eigenart, Roboter menschlicher zu machen, als sie wirklich sind. In ihrer Arbeit stellt sie Fragen zur zunehmenden Technologie in unserem täglichen Leben und deren Einfluss auf unser Denken, unsere Sprache und unser Verhalten.

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Betsy Enzensberger ist in New York geboren und aufgewachsen. Als Absolventin der Tulane University arbeitet und lebt sie in Südkalifornien mit einem Studio in Palm Springs. Sie hat im Inland in Galerien in Los Angeles, Miami und New York und international in Hongkong, London und Stockholm ausgestellt. Sie wurde bekannt für Skulpturen aus tropfenden 'Likkies' und ist ein großer Hit auf den sozialen Medien. Die Melting Pops bringen Sie zurück in Ihre Kindheit und das Verlangen nach diesen süßen, klebrigen Leckereien. Ihre Skulpturen finden sich zunehmend in öffentlichen und privaten Kunstsammlungen, trotz der vielleicht kitschigen und endlosen Reproduktion des 'Likkies'-Themas.

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Yoshitomo Nara ist ein japanischer Künstler. In den 1990er Jahren wurde er zu einer der wichtigsten Figuren des japanischen Neopop. Nara erschafft Kunst in einem vom japanischen Manga-Comic beeinflussten Stil. Ein Motiv in seiner Arbeit ist „das kleine Mädchen“, das auf den ersten Blick süß aussieht und den Betrachter mit großen Augen ansieht, aber wenn wir länger hinsehen, sehen wir die Aggression in ihren Augen. Naras Your Dog ruft eine Vielzahl anderer Emotionen hervor, darunter Zärtlichkeit, Unsicherheit, Verspieltheit und Vertrauen. Seine Figuren scheinen in einem traumhaften Zustand zu sein und als Zuschauer entscheidet man selbst, welche Emotion sie ausdrücken.

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Keith Haring war ein amerikanischer Street-Art-Künstler. Seine cartoonartigen Zeichnungen thematisierten AIDS, Drogen und Apartheid. 1978 zog er nach New York und studierte an der School of Visual Arts. Er machte Kunst auf leeren Werbetafeln und Wänden und wurde immer berühmter. Haring machte auch viel dekorative Kunst, zum Beispiel auf T-Shirts. Sein Stil wurde weithin nachgeahmt, besonders in Japan. Deshalb eröffnete er 1986 einen Laden. Besonders die Produkte mit dem Thema Happiness waren sehr beliebt. 1988 wurde bei ihm AIDS diagnostiziert. In dieser Zeit verwendete er es häufig als Gegenstand seiner Kunst. Häring starb 1990.

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Peter Diem ist ein niederländischer Maler, der teilweise von der Cobra-Gruppe inspiriert wurde, einer Kunstbewegung aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Diem entdeckte schon früh in seiner Jugend seine Leidenschaft für das Zeichnen und Malen und besuchte das Graphic Lyceum in Amsterdam. Diem malt abstrakt und expressiv in unterschiedlichen Themen. Kräftige Farben, dicke Ölfarbe und schwarze Konturen sind charakteristisch für seine Kunst. Sie spiegeln seine Lebensfreude und seinen Sinn für Humor. Diem wird in den 1990er Jahren für seine farbenfrohe Kunst mit Kühen – Cows – gefeiert. Zu Beginn des neuen Jahrtausends verblasst sein Stern aber schnell.

38

Barbara Kruger ist eine amerikanische Konzeptkünstlerin, die für ihre großformatigen Poster und Installationen bekannt ist. In ihren Arbeiten setzt sie sich aus feministischer und konsumkritischer Sicht mit politischen und gesellschaftlichen Themen auseinander und gehört zur ersten Generation feministischer Künstlerinnen. Kruger gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Amerikas. Ihre Arbeiten sind unter anderem im Museum of Modern Art in New York, im Solomon R. Guggenheim Museum und im Museum of Contemporary Art in Los Angeles zu sehen. Mit ihrem Kunstwerk Your Body is a Battleground von 1989 fordert sie das Recht auf Abtreibung.

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Claes Oldenburg ist ein schwedisch-amerikanischer Bildhauer und ein wichtiger Vertreter der Pop-Art-Bewegung. Oldenburg ist vor allem für seine Kunstwerke im öffentlichen Raum bekannt, in denen er oft große Versionen von Alltagsgegenständen zeigt. Ein weiteres Thema seiner Arbeit sind die sogenannten Soft Sculptures, normalerweise harte Objekte aus weichen, flexiblen Materialien. Er stellt auch verschiedene Objekte aus Hamburgern her. Die Größe seiner Objekte gibt eine verfremdende und zugleich dynamische Wirkung in und auf die Umgebung. Gemeinsam mit seiner 2009 verstorbenen Frau Coosje van Bruggen leistete er viel Arbeit.

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Bob and Roberta Smith ist das Pseudonym des Künstlers Patrick Brill. Er ist Professor an der School of Art, Architecture and Design der London Metropolitan University und bekannt für seinen Slogan Kunst. Er nutzt Text als Kunstform und kreiert farbenfrohe Slogans auf Bannern und Plakaten. Seine bekanntesten Werke sind Make Art Not War (siehe Digi-Datei) (1997) und Letter to Michael Gove (2011), ein Brief an den ehemaliger britischen Bildungsminister, in dem er ihm beschuldigt von „Britanniens Fähigkeit zur Kreativität zu zerstören“. Als Redner auf Konferenzen und Symposien diskutiert er regelmäßig die Rolle von Kunst und Design in Schulen.

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Paul McCarthy ist ein amerikanischer Bildhauer, Installations- und Performancekünstler. McCarthy besuchte 1969 die University of Utah. Von 1982 bis 2002 lehrte er an der University of California – Los Angeles. Viele seiner Skulpturen sind aufblasbar und werden kurzzeitig in den Vereinigten Staaten und Europa ausgestellt. McCarthy ist bekannt für seine Skulptur Santa Claus. Die Statue wurde 2001 von der Stadt Rotterdam gekauft und steht auf dem Westersingel. Vielen denken, dass die Statue einem Gnom mit Analplug ist, andere bevorzugen einen Weihnachtsbaum oder sogar ein Raketeneis. Die Arbeit Drunken Dwarf – in all ihrer Banalität – ist davon inspiriert.

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Thomas Schütte ist ein deutscher bildender Künstler, der 1992 mit seiner Arbeit "Die Ankunft der Fremden" während der documenta IX in Kassel bekannt wurde. Schütte studierte von 1973 bis 1981 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Gerhard Richter. In seiner Arbeit zeigt er eine überraschende Vielseitigkeit sowohl in den verwendeten Techniken als auch in der Gestaltung. Er hat Modelle angefertigt, aber auch Zeichnungen, Radierungen und teilweise sehr umfangreiche Skulpturen. Die Biennale in Venedig 2005 war ein weiterer Höhepunkt. Dort wurde ihm der Preis für den besten Künstler der Ausstellung verliehen. Old Friend zeigt sein pessimistisches Menschenbild.

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Scott Eaton ist ein in London lebender Künstler, Designer und Kreativtechnologe. Seine Arbeit erforscht die Grenzen der figurativen Repräsentation mit zeitgenössischen digitalen Werkzeugen. Scott erhielt seinen Master-Abschluss vom MIT Media Lab und studierte Zeichnen und Bildhauerei in Florenz. Neben seinen eigenen Projekten arbeitet Scott regelmäßig mit anderen Künstlern und Studios zusammen. Zu den jüngsten Kooperationen gehören Jeff Koons, das Kristallunternehmen Lalique, Nike, der Architekt der Olympischen Winterspiele Asif Kahn und die BBC. Die Arbeit Anatomy zeigt seine Faszination (und Handwerkskunst) für die menschliche Anatomie.

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Der belgische Künstler Hannes D'Haese ist das Gegenteil des klassisch ausgebildeten Künstlers. Inspiriert von Karel Appel begann D'Haese zu malen, als er mit der Kunst und den Farben des Niederländers in Berührung kam. Wie dieser berühmte Cobra-Künstler, der behauptete, nur etwas Farbe auf eine Leinwand zu werfen, verkündet D'Haese, dass er noch nie eine Kunstschule im Inneren gesehen hat. Womit er betont, dass man kein Künstler werden kann, aber dass Künstlersein in einem selbst sein muss. Seine Traumbilder, darum geht es ihm, Techniken und Training sind zu restriktiv. Seine Mission: die Welt mit seinen Farben zu segnen. Siehe seine Arbeit Mickey Mouse in Space.

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Florentijn Hofman ist ein niederländischer Künstler. Er besuchte die Akademie der bildenden Künste in Kampen, wo er 2000 seinen Abschluss machte. Anschließend absolvierte er ein Masterstudium an der Kunsthochschule in Berlin. Er lebt und arbeitet in Arnheim. Tiere spielen in Hofmans Oeuvre eine wichtige Rolle. Mit Rubber Duck wurde er weltweit bekannt. Ab 2007 ließ er Dutzende Exemplare dieser knallgelben Ducks in Häfen in Europa, Asien, den Vereinigten Staaten und Australien in allen Größen – von 5 bis 32 Meter Höhe – herumschwimmen. Die kleinste dieser Skulpturen mit nur fünf Metern Höhe wurde im Frühjahr 2008 in Nürnberg ausgestellt.

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Der Sternenhimmel von Vincent van Gogh ist eines der berühmtesten Kunstwerke der Welt. Wer die Sternennacht sehen will, muss ins Museum of Modern Art in New York. Aber wie kam es dorthin? Eines Tages verkaufte Jo, die Frau von Vincents Bruder Theo, die Sternennacht an Georgette van Stolk in Rotterdam. 1941 kaufte das MoMA ihr das Gemälde ab. Das war der erste Van Gogh in einer Museumssammlung in New York! Der ideale Weg, um die Sternennacht zu sehen, ist ihm im fünften Stock des MoMA zu stehen, das 3D-Foto des MoMA auf einem hochauflösenden Bildschirm anzuzeigen oder unsere Kopie der sternenklaren Nacht zu besuchen!

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Rob Scholte ist ein niederländischer Künstler. Scholte ist Bildermacher. Er arrangiert und stellt Bilder in einen neuen Kontext und verleiht ihnen dadurch eine neue Bedeutung. In seinen Werken findet man oft Widersprüche, die in ihrem neuen Kontext „überwunden“ werden. Die akribisch gemalten Werke seiner Hand werden meist von Assistenten angefertigt und von ihm signiert. Dabei folgt er einer Arbeitsweise des 17. Jahrhunderts. In diesem Zusammenhang müssen wir auch die kulturelle Aneignung der Stickerei sehen. Berühmt ist sein Werk eines 1200 Quadratmeter großen Wand- und Deckengemäldes im Huis Ten Bosch Resort in Nagasaki, Japan.

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Ed 'Big Daddy' Roth war ein amerikanischer Künstler, Cartoonist, Illustrator und Designer und Konstrukteur von kundenspezifischen Autos, der die Hot-Rod-Ikone Rat Fink und andere Charaktere schuf. Roth war eine Schlüsselfigur in der "Kustom Kulture" und Hot Rod-Bewegung in Südkalifornien. Roth ist vor allem für seine grotesken Karikaturen bekannt und kann getrost als „geistiger Vater“ des Designerspielzeugs bezeichnet werden. Roth starb 2001 im Alter von 69 Jahren. Seit seinem Tod findet am ersten Juniwochenende in Manti, Utah, die offizielle Rat Fink Reunion statt. Das von Ilene Roth gegründete Museum enthält Ausstellungen von Eds Kunstwerken.

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Christo (Christo Javacheff) war ein bulgarisch-amerikanischer Architekt, Bildhauer, Maler und Zeichner. Er ist vor allem für seine „Verpackungskunst“ bekannt, die in enger Zusammenarbeit mit seiner Frau Jeanne-Claude entstand. Von 1952 bis 1956 studierte Christo an der Kunstakademie in Sofia. Anschließend studierte er ein Jahr in Prag. 1957 floh er nach Österreich. Hier studierte er an der Akademie der bildenden Künste Wien. Von Wien ging er nach Paris. Inspiriert wurde er von den Werken von Joan Miró, Jackson Pollock und Jean Tinguely. 1958 lernte Christo Jeanne-Claude kennen, die er 1962 heiratete und seine erste „Verpackungskunst“ wie „ Wrapped Painting “ machte.

Lese mehr über die charakteristischen Merkmalen Zeitgenössische Kunst.
Hier geht's zum Kunsttour Fragebogen (in Vorbereitung).

Hintergründe und Verantwortung

(1) Museen sind ein wichtiger Exponent von Kunst und Kultur. Aber sind Museumsbesuche in der Generation Z – überhaupt noch ein Thema? Sie sind eher für viele verbunden mit gezwungenen Ausflugsideen der Eltern am Wochenende oder Exkursionen mit der Schule. Freiwillig besuchen immer weniger junge Menschen Museen, diese sind als „alt und verstaubt“ abgestempelt. Dies ist für uns ein Grund, darüber nachzudenken, wie sich junge Menschen für bildende Kunst begeistern können. Wir nützen die RETINA-Forschung des KULeuven und eine komparative Studie des Humboldt-Universität Berlin, die sich mehr oder weniger der gleichen Fragestellung widmen. Das Ergebnis unseres 'Denkprozesses' ist ein Kunstwand und Kunstgarten mit zugänglicher und humorvoller Kunst von international renommierten Künstlern. Die Kunstwand wird gefördert durch Sellingnet Stimuleringsfonds. Der Förderfonds konkretisiert das soziale Engagement von Sellingnet – dem Benutzer / Mieter der TopLokatie Sauerland.

(2) Die in der Kunstwand ausgewählten Objekte bewegen sich oft an der Grenze von Kunst und Kitsch und oft auch an der Grenze von Plagiat und Parodie. Kam die Idee eines obszönen Gartenzwergs von Ottmar Hörl, von Paul McCarthy (amerikanischer Künstler) oder von dem Niederländer Rien Poortvliet? Oder ist der Gartenzwerg – in all seinen Formen – ein Phänomen, das es schon seit dem 19. Jahrhundert gibt? Waren die Ballontiere von Jeff Koons eine originelle Idee, und sind Masayoshi Matsumoto, Niloc Pagen und Sebastian Burdon – um nur einige zu nennen – mit der Idee davongelaufen? Oder ist die Herstellung von Ballonfiguren seit fast 100 Jahren alltäglich – als der Latexballon von Neil Tillotson erfunden wurde? Mit Objekte moderner Kunst versuchen wir junge Menschen zur Meinungsbildung zu bewegen.

(3) Kunst muss für uns übrigens nicht unbedingt einen tieferen Sinn haben oder etwas Erhabenes sein, sie darf auch „unterhalten“. Wir tun uns immer etwas schwer mit der Vorstellung, dass Kunst in erster Linie eine kritische Reflexion aktueller Entwicklungen sein sollte oder dass Kunst zumindest gesellschaftliche Relevanz haben sollte. Das sind häufig die Antworten auf Frage nach dem „Warum“ der Kunst und wir meinen, damit der Kunst keinen Gefallen zu tun. Viele Kenner sprechen von 'highbrow' und 'lowbrow' Kunst. Highbrow Kunst wäre die 'wahre' Kunst - aber das wird von der Masse (noch) nicht verstanden... Aber was nützt es, Museen und den öffentlichen Raum mit 'highbrow' Kunst zu füllen?

(4) Gehen wir einen Moment in der Zeit zurück, denn dann sehen wir, dass das „Warum“ der Kunst eine relativ moderne Frage ist. Bis einschließlich des 18. Jahrhunderts wurde Kunst hauptsächlich im angewandten Sinne produziert: für die Kirche, zur Verschönerung von Gebäuden und für Adel und wohlhabende Kaufleute mit neurotischem Profil oder Traditionsverbundenheit. Erst in der Romantik entstand die Idee des Künstlers als eigenständiges kreatives Person. Die kulturelle Elite ist sich einig geworden, dass wahre Kunst gesellschaftliche Relevanz haben muss. Kunst muss „durchkämmen“ und sie muss die Öffentlichkeit „aufwecken“. Der Künstler als Laus im Pelz, der der Gesellschaft ein Spiegel vorhält. Das setzt voraus, dass Künstler Einsichten haben, die wir – „die Masse“ – nicht haben.....

(5) Bei den Objekte handelt es sich häufig um nicht autorisierte Kopien von Originalwerken. Im Hinblick auf den Zweck der Kunstwand - Jugendliche für bildende Kunst zu begeistern - halten wir dies für zulässig. Die nummerierten Objekte in der Kunstwand mit Verweis auf Texte auf dieser Seite sind daher als „im Stil von“ zu lesen.

(6) Kunstwand und Kunstgarten werden in 3 Phasen realisiert, siehe Übersicht.